Sonntag, 10. Mai 2015

Meine Schule

Nachdem klar war, dass ich mit ec.se nach British Columbia gehen werde, stand als nächstes die Qual der Wahl einer Schule an.
Dabei ging es ganz allgemein zu allererst darum, wo ungefähr ich zur Schule gehen wollte (Großraum Vancouver) und dann um die Größe der Schule.

Kleine Schulen (zwischen 150 und 750 Schüler) haben den Vorteil, dass der Anteil der Austauschschüler dort relativ gering ist. Von einer Freundin, die bereits ein halbes Jahr in Kanada verbracht hat und die an ihrer Schule die einzige Austauschschülerin war, habe ich diesbezüglich sehr viel positives gehört - man ist was besonderes, man unternimmt viel mit den Kanadiern dort und findet sehr schnell Freunde. Allerdings ist dort das Fächerangebot eher beschränkt.

Große Schulen (bis zu 3000 Schüler) haben manchmal einen Austauschschüleranteil von bis zu 10 %. Bei 3000 Schülern wären das 300 Austauschschüler. Klar, dass man dort dann nichts besonderes ist, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Austauschschüler eher unter sich bleiben und weniger mit Kanadiern in Kontakt kommen, sehr hoch ist. Andererseits haben große Schulen eine große Auswahl an Fächern, man kann vielen verschiedenen Clubs und Sportteams beitreten und und und.

Im Endeffekt habe ich mich für die New Westminster Secondary School entschieden, eine schon relativ große Schule mit etwa 2000 Schülern, ungefähr 2,5 Mal so viel wie meine Schule hier in Deutschland. Von außen sieht die Schule schon ziemlich alt aus, aber der geplanten Renovierung standen vor einige Jahren Funde von Überresten eines Indianerdorfes im Weg, das sich direkt unter dem Schulgebäude befunden hat. Innen ist die Ausstattung, wie in vielen anderen kanadischen Schulen jedoch hochmodern.
Außerdem ist das Angebot an Fächern riesig und ich hab meine Wunschfächer auch schon angegeben, unter anderem Psychology, Spanisch und Foods.
Insgesamt hab ich versucht, eine Mischung zwischen Fächern, die ich in Deutschland nicht wählen kann, wie etwa Psychologie oder Foods und Fächern, die mir in Deutschland was bringen (Mathe, Spanisch, Bio), zu finden.

Außerdem bietet die New Westminster Secondary School ein sehr umfangreiches Online-Preparing-Programm für Austauschschüler an. Jeder Schüler bekommt per Mail einen Link zu seinem persönlichen Account. In verschiedenen Lektionen hat man die Möglichkeit, seine Englischkenntnisse zu testen, sowie auf viele nützliche und interessante Informationen über Kanada, New Westminster, die Kultur, die Schule etc. zuzugreifen. Abschließend wird das neu erworbene Wissen getestet und man bekommt, wenn man gut war, ein bestimmtes Certificate, das wiederum Vorteile bei der Einteilung in die Kurse vor Ort an der New Westminster Secondary bringt.

In Kanada sind, anders als in anderen Ländern, nicht Partnerorganisationen sonder die sogenannten School Districts für die Suche einer Gastfamilie und für die Betreuung während des Austausches zuständig. Ansprechpartner bei Problemen z. B. mit der Gastfamilie habe ich also immer direkt in der Schule.
Wenn ich in Vancouver ankomme, habe ich auch erstmal eine sogenannte Orientation Week von der Schule aus, in der ich noch mal alles mögliche über Kanada und den Schulalltag und überhaupt lernen werde, bevor dann der Unterricht richtig losgeht.

Alles in allem bin ich schon unheimlich gespannt, ob das mit meinen Wunschfächern alles so klappt und vor allem, wie die Atmosphäre in der Schule und im Unterricht ist, weil ich schon oft gehört habe, dass in Kanada das Schüler-Lehrer-Verhältnis sehr viel entspannter und persönlicher als in Deutschland ist.