Dienstag, 14. Juli 2015

Abschiedsbuch und Abschiedsbriefe

Was ist das überhaupt?
Und wie funktioniert das und warum macht man sowas?

Ein Abschiedsbuch zu machen ist bei vielen Austauschschülern sehr beliebt.
Man gestaltet ein Buch (von außen, von innen, wie man möchte) und gibt es dann einige Zeit vor dem Abflug allen Menschen, von denen man sich wünscht, dass sie was in dieses Buch schreiben. Oder malen. Oder kleben.
Theoretisch können sich alle eintragen, die wollen: Freunde, Familie, Lehrer, Trainer...
Fotos, einfache Texte, Collagen, alles ist erlaubt, egal ob man demjenigen für die vergangene Zeit danken oder in Zukunft alles Gute wünschen möchte.
Das Besondere daran: Der Austauschschüler darf sich all das erst angucken, wenn er im Flugzeug Richtung Austauschjahr sitzt. Tränen sind garantiert.

Es gibt keine genauen Regeln, wie man so ein Buch gestalten, wann und an wen man es rumgeben sollte - das kann jeder für sich selbst entscheiden.

Empfehlenswert ist es allerdings, folgende Dinge zu beachten:

- das Buch sollte genug Seiten haben
Es muss nicht in Deutschland voll werden, man lernt ja auch während des Austauschjahrs vielen Leute kennen, die sich dann beim Abschied dort ebenfalls eintragen können.

- man sollte das Buch rechtzeitig rumgeben
Manche brauchen sehr lange, um sich einzutragen, damit muss man rechnen und es wäre schade, wenn sich nicht alle eintragen können, die wollen.

- jemand sollte die Übersicht behalten, wo das Buch gerade ist und wer es alles noch haben möchte
Das ist wichtig, damit die Übergabe funktioniert, entweder man macht das selbst oder beauftragt Freunde damit.

- alle sollten wissen, wie genau das Abschiedsbuch funktioniert und dass es sinnvoll ist, sich einzutragen, obwohl der Abflug noch lange hin ist
Klar ist es komisch, sich in ein Abschiedsbuch einzutragen, obwohl die Person noch 3 Monate da ist - aber wenn sich alle erst zwei Tage vor dem Abflug eintragen wollen, haut das einfach nicht hin.


So sieht mein Abschiedsbuch aus. Eigentlich wollte ich aus dem Einband eine Kanadaflagge machen, aber das habe ich aus zeitlichen Gründen nicht mehr geschafft - selbst schuld. Ich hab mir das Buch im Oktober gekauft und es dann ewig im Schreibtisch liegen gehabt. 

Das Buch ist von LEUCHTTURM1917, hat 249 Seiten und einen festen Einband. 
(Weitere Details findet ihr → hier)

Ich hab mich für Blanco entschieden, weil ich niemandem vorschreiben wollte, wie er in dieses Buch zu schreiben hat.


Abschiedsbriefe sind Briefe, die sich Austauschschüler gegenseitig für den Flug schreiben. 
Das Besondere daran ist, dass wir alle in derselben Situation sind und uns deswegen gut in die Gedanken, die Ängste und Vorfreuden der anderen hineinversetzen können.

So wie ich es erlebt habe, wurde in der Austauschschülerfacebookgruppe für 2015/16 sowie in den unzähligen Austauschgruppen auf Whatsapp gefragt, wer alles Interesse daran hat, Abschiedsbriefe zu schreiben und zu bekommen. In der Kanada-Gruppe z.B. haben sich ungefähr 20 Leute gemeldet - da das ganz schön viele Briefe wären, haben wir in diesem Fall ausgelost, wer wem einen Brief schreibt.

Auch für Abschiedsbriefe gibt es keine genauen Regeln, sie müssen nur rechtzeitig bei der entsprechenden Person ankommen, das ist alles.
Es ist erfahrungsgemäß leichter, solche Briefe an Leute zu schreiben, die man vorher schon ein bisschen kennt, entweder persönlich (z.B. von Austauschschüler- oder Vorbereitungstreffen) oder durch Whatsapp/Facebook etc.

Wenn ich alle Briefe geschrieben habe, werden es ungefähr 25 sein. Das ist ganz schön viel, aber glücklicherweise haben unterschiedliche Organisationen und Austauschländer andere Abflugdaten, so fliegen zum Beispiel viele USA-Leute schon Anfang August, die Kanadier gehen erst Ende August/Anfang September. Das macht es einem leichter, zu entscheiden, wem man zuerst einen Brief schreibt.

Ich hab also noch einiges vor mir, aber da ich gern Briefe schreibe und anderen eine Freude mache, ist das alles halb so wild.

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